Absturzdatum: | 27.09.1943 | ||
Absturzzeit: | 23:15 Uhr | ||
Absturzursache: | Abschuß durch Nachtjäger | ||
Flugzeugtyp: | Halifax Mk II | ||
Kennzeichen: | TL P | ||
Seriennummer: | HR907 | ||
Besatzung: | 7 (2 KIA, 4 POW, 1 EVA) | ||
Einheit: | 35. SQN | ||
Herkunftsland: | GB |
Gegen 23:15 Uhr in jener Nacht stürzte der englische Bomber führerlos im Bereich des Ortsteiles Schröttinghausen ab. Unglücklicherweise fiel es direkt auf ein Bauernhaus, dass dabei größtenteils zerstört wurde. Ein russisches Ehepaar, welches dort untergebracht war, kam dabei ums Leben. Das Flugzeug brannte nach der Explosion vollständig aus. Die sieben Besatzungsmitglieder konnten noch rechtzeitig die Maschine mit den Fallschirmen verlassen, jedoch starben zwei später an den Verletzungen, die sie sich durch Bordwaffenbeschuß während des Angriffs des deutschen Nachtjägers zugezogen hatten. Vier Besatzungsmitglieder wurden gefangen genommen, der Pilot Nicholas Matich konnte jedoch entkommen. Er schlug sich nach Holland durch, wofür er neun Tage benötigte. Anschließend gelangte er mit Hilfe von Widerstandsorganisationen über Belgien, Frankreich sowie Spanien nach Gibraltar, von wo er nach England geflogen wurde. Die ganze Odyssee dauerte insgesamt zwei Monate.
Die beiden gefallenen Besatzungsmitglieder wurden nach dem Krieg auf den englischen Soldatenfriedhof in Hannover umgebettet.
Startpunkt des Bombereinsatzes war um 19:39 Uhr Ortszeit der Flugplatz Graveley in England und das Angriffsziel war die Stadt Hannover. Die Maschine wurde auf dem Rückflug von dem deutschen Nachtjäger abgeschossen.
Die Besatzung
P/O |
Nicholas J. Matich, RNZAF | EVA | ||
Sgt | R. A. MacI Mather | POW | ||
F/L | Cyril A. Hewlett | POW | ||
P/O | Ralph W. Tully, RCAF | POW | ||
P/O | Francis R. Dolling | POW | ||
P/O | Albert T. Tuck, RAAF | KIA | ||
F/S | Albert V. Forsyth | KIA |
Der Abschuß der Maschine ging auf das Konto von Ritterkreuzträger Hauptmann Hans-Heinz Augenstein, zum damaligen Zeitpunkt 9./NJG 1 und Oberleutnant, der seine Messerschmitt Bf 110 G-4 mit der Werknummer 140.078 und dem Kennzeichen G9 HZ flog. Sein Angriff erfolgte um 23:00 Uhr über dem Gebiet der Stadt Lübbecke in einer Höhe von 6.200 m.
In der Nacht vom 6. auf den 7. Dezember 1944 wurde seine Maschine von einem englischen Nachtjäger 10 km nordwestlich von Münster-Handorf abgeschossen. Hptm Augenstein und sein Bordfunker kamen dabei ums Leben. Sein Bordschütze konnte unverletzt mit dem Fallschirm abspringen.
Hans-Heinz Augenstein, der insgesamt 46 Luftsiege bei Nachteinsätzen erzielte, wurde auf dem Friedhof Münster-Lauheide beigesetzt und später auf dem Friedhof "Auf der Schanz" der Stadt Pforzheim endbestattet.
Anmerkung: Die Besonderheit bei der Zusammensetzung dieser Bomberbesatzung war, dass drei Mitglieder aus jeweils drei verschiedenen Commonwealth Staaten kamen, nämlich Kanada und Australien sowie Neuseeland.